Zwei Wochen Spanisch – mein Resümee

In den letzten zwei Wochen habe ich mit elf Lehrern aus sechs unterschiedlichen lateinamerikanischen Ländern geredet. Hier kommt mein Fazit.

Die Unterrichtsstunden waren so individuell wie die Leute selbst. Wie ich schon schrieb, kann man von einem Vorstellungsvideo nicht darauf schließen, wie Menschen tatsächlich sind bzw. wie ihr Unterrichtsstil ist, und darum würde ich auch nie bei einem Unbekannten mehrere Stunden buchen. Übrigens bieten viele Lehrer besonders günstige Preise für eine einmalige Probestunde an – eine gute Sache. Mein Fokus lag und liegt darauf, mit meinem Lehrer über ganz unterschiedliche Dinge zu sprechen, damit ich mein Niveau und meine Fähigkeit, mich fließend und spontan auszudrücken, erhalten oder vielleicht sogar aufbauen kann. Es geht also darum, eine Gesprächssituation zu schaffen, in der ich wirklich ans Reden komme. Alle Lehrer waren darüber im Vorfeld informiert; bei italki gibt es die Möglichkeit, einander Nachrichten zu senden bzw. ein vorbereitetes Dokument mit Fragen an den Lehrer zu übermitteln. Meine Überraschung war dann schon entsprechend groß, als zwei Lehrerinnen 80% der Zeit selbst redeten, über sich, ihr Leben, ihre Hobbys und anderes. Ja, gewiß ist Hörverständnis wichtig, doch ich finde, daß die beiden sich nicht an meinen Wunsch und meine Bedürfnisse gehalten haben, und daher würde ich mit ihnen nicht wieder eine Stunde buchen. Dazu möchte ich noch was schreiben, nämlich daß ich glaube, daß ich ein netter Mensch bin. Alle Lehrer, mit denen ich geredet habe, haben im Anschluß von mir eine 5-Sterne-Bewertung und einen netten Kommentar bekommen, auch diejenigen, die meiner Ansicht nach nicht auf mich eingegangen sind. Ich mache das deswegen, weil mir mal eine Lehrerin erzählt hat, daß sie nach einer 3-Sterne-Bewertung zwei Monate lang keine einzige Stunde verkauft hat und dadurch in finanzielle Not geriet. Eine Bewertung mit weniger als fünf Sternen würde ich nur dann geben, wenn etwas grob schiefläuft, wenn z.B. der Lehrer arg verspätet aufschlägt oder die Klasse zu früh beendet, wenn er unhöflich ist oder sowas. Probleme mit der Internetverbindung oder mit der Chemie zwischen mir und der anderen Person würde ich nie als Anlaß für eine schlechte Bewertung nehmen. Eine Lehrerin hat z.B. unsere Stunde fälschlicherweise nach 30 Minuten beendet, obwohl ich 60 Minuten gebucht hatte, was ihr aber im Anschluß selbst aufgefallen ist. Sie hat mir angeboten, daß ich nochmal 30 min. buchen soll und wir dann 60 min. machen. Auch sie hat von mir fünf Sterne bekommen, wenngleich ich auch bei ihr nicht wieder buchen würde, aus anderen Gründen. Eine schlechte Bewertung hat sie deswegen trotzdem nicht verdient. Shit happens, das könnte jedem passieren, und sie hat sich ja auch selbst korrigiert.

Bisher habe ich eigentlich immer gedacht, daß mein aktives Spanischniveau nur an mir selbst liegt, aber das ist nicht so. Ich habe nun die Erfahrung gemacht, daß es Menschen gibt, bei denen mein Spanisch von B2/C1 rapide auf B1 abrutscht, und ich denke, das hat mit einem typischen Problem hochbegabter Menschen zu tun: Langeweile. Ich weiß, daß mein Gehirn ganz schnell blockiert, wenn mir langweilig ist, weswegen ich ihm ständig neuen Input bieten muß. Beim aktiven Lernen wechsle ich sehr schnell zwischen verschiedenen Dingen (z.B. Duolingo, Vokabeln, Videos, Lesen etc.), oft im Sekundenrhythmus. Ein Lehrer hat mich mit seiner Art innerhalb von sieben Minuten so ermüdet und gelangweilt, daß ich am liebsten die Stunde abgebrochen hätte, und das lag vor allem daran, daß er mir zwar Fragen gestellt hat, es aber keinerlei Reaktion seinerseits auf meine Antworten gab, aus denen sich ein Gespräch hätte entwickeln können. Es war mehr wie ein lustloses Abfragen mit vielen unterbrechenden Korrekturen. Kontext entstand so überhaupt nicht und ich merkte dann auch, daß ich keine Lust hatte, über persönliche Dinge zu reden. Auch bei diesem Lehrer würde ich natürlich nicht wieder buchen. Andererseits gibt es Leute, die so aufgekratzt sind und hysterisch gute Laune verbreiten möchte, daß ich mich ganz schnell überfordert und genervt fühle.

Besonders schöne Gespräche entstanden dort, wo man Gemeinsamkeiten fand, z.B. das Sprachenlernen an sich, die Gefühle bzgl. der Corona-Situation oder Lebenserfahrungen. Für mich ist es auch immer sehr angenehm, wenn mein Gesprächspartner genauso neugierig auf meine Kultur ist wie ich auf seine. Ich habe unheimlich viel über das Leben in den verschiedenen südamerikanischen Ländern gelernt und das ist genau die Erfahrung, die meine Lernfreude befeuert. Umgekehrt waren meine Gesprächspartner meist sehr überrascht über bestimmte Dinge, die das Leben in Deutschland betreffen, so ist ihnen beispielsweise völlig unklar, wieso wir Deutschen immer noch so einen immensen Schuldkomplex wegen der NS-Zeit mit uns herumschleppen – sehr erfrischend, mal sowas zu hören.

Ein kolumbianischer Lehrer, der auch im RL Spanischlehrer ist, hatte sich besonders gut auf unsere Stunde vorbereitet. Um mein Niveau einschätzen zu können, bat er mich zu Beginn, bestimmte Dinge über mich zu erzählen, und ließ mich dann Bilder beschreiben, Zitate kommentieren und ähnliches mehr. Überraschenderweise (?) hat mir diese Stunde mit am meisten Spaß gemacht…ok, ich bin auch einfach ein Grammatiknerd 🙂 Er fragte als Einziger danach, was ich de facto lernen möchte und auf welche Weise, und er notierte sich meine Angaben in ein Formblatt, das er für jeden Schüler anlegt. Wow.

Allgemein habe ich alle Dialekte gut verstehen können – tatsächlich reden Lateinamerikaner langsamer und deutlicher als viele Spanier. Mit einer Lehrerin aus Mexiko habe ich dann noch über die Unterrichtspreise und mein Dilemma mit der fairen Bezahlung sprechen können. Sie sagte mir, daß es sich in der Regel nicht lohnt, mehr für eine Stunde zu verlangen, weil sie dann nämlich insgesamt weniger Buchungen bekommt. Die meisten, die sich einen südamerikanischen Lehrer suchen, kommen aus den USA, und da ist man offenbar nicht gewillt, mehr Geld für Unterricht bei einem Latino auszugeben, however fucked that is. Ich fragte sie, ob sie sich denn damit nicht ausgebeutet fühlt, und sie erwiderte nein, weil die Lebenshaltungskosten in Südamerika insgesamt niedriger sind und das, was ich als wenig Geld wahrnehme, da einfach weiter/länger reicht. Ich sehe allerdings immer noch eine deutliche Schräglage, verstehe aber auch, daß keinem geholfen wäre, wenn ich aufgrund der niedrigen Preise nicht buchen würde (womit sich meine Vermutung diesbezüglich bestätigt hat).

Von den elf Lehrern würde ich fünf noch einmal buchen, und ich überlege nun, wie ich mir das zeitlich einrichte mit meinen anderen Lehrerstunden und Austauschgesprächen. Den Lehrer aus Kolumbien mit dem Formblatt habe ich mir bereits für fünf weitere Stunden gebucht, weil ich echt sehr angetan von ihm und seiner Art war, und mit einer anderen Lehrerin hatte ich ebenfalls schon eine zweite Stunde.

Ja, und nachdem ich das alles eigentlich nur deswegen gemacht habe, weil meine mexikanische Lehrerin, mit der ich seit dem Frühsommer zusammenarbeite, ihre Preise um inzwischen mehr als 300% erhöht hatte, und ich das einfach nicht bezahlen kann, hat just diese Lehrerin mir einen fetten Nachlaß eingeräumt, weil sie die Stunden mit mir so toll findet und mich gern als Schüler behalten würde. Verrückt 🙂 Aber ich freue mich darüber. Ich werde also doch bei ihr bleiben können, möchte aber fortan wieder mehr und öfter Spanisch machen, so dreimal die Woche etwa.

Fazit? Es war anstrengend und aufgeregend, mich täglich auf einen neuen Menschen einzulassen; dadurch, daß das alles aber durch das italki-Prinzip sehr unverbindlich war, wurde mir der Druck genommen. Mein Spanisch ist jetzt wieder auf einem guten C1-Niveau angekommen und ich war absolut beeindruckt davon, welche Vokabeln mein Hirn noch so ausspuckt. Umgekehrt habe ich White Outs, wenn ich mich langweile oder mir der Tatsache zu bewußt bin, daß ich eine Fremdsprache spreche. Nachdenken ist irgedwie Gift für die flüssige Rede. So eine „Tour de Force“ würde ich wieder machen, auch wenn das ein großer Schritt raus aus der Comfort-Zone gewesen ist. Und zu guter Letzt: Spanisch ist einfach wundervoll ♥

WochenendRückblick #195

[Wetter] Es ist etwas abgekühlt, juchu!

[Gemacht] Gelernt und gelesen, ein Exit-Game gespielt, entrümpelt, geputzt, Filme geguckt und einen Brief geschrieben.

[Español] Eine Stunde mit einer jungen Mexikanerin geredet.

[Norsk] Duolingo, Vokabeln und ein paar Videos.

[Gehört] A Perfect Circle. Die drei Fragezeichen. Oxen 4, zuende.

[Gelesen] Jochen Peichl: Innere Kinder, Täter, Helfer und Co. Alex Rawlings: How To Speak Any Language Fluently.

[Gesehen] Dokus und den letzten Teil vom Terminator. Den fand ich leider sehr schwach.

[Gegessen] Neben den Plansachen: Beerentiramisù, Würstchen und Sesamschokolade.

[Gekauft] Zwei T-Shirts.

[Ausblick auf die nächste Woche] Schuhmacher, Sprachen und einen Termin mit einem Aufzug-Mann. Es könnte sein, daß ich einen Aufzug oder eine Hebeplattform für meinen Rolli bekomme.

Norwegisch #78

Back on track! Diese Woche habe ich das Pensum geschafft, das mir so vorschwebt, incl. Vokabeln und Lehrergespräch.

Bei Duolingo habe ich jetzt nur noch die zwei letzten Abschnitte des echt sehr großen Norwegisch-Baumes vor mir. Wenn ich in meinen Tempo weitermache, sollte das noch etwa zehn Wochen dauern, d.h. bis Jahresende (was mein Ziel war) sollte das locker zu schaffen sein.

Diese Woche habe ich gelernt, wie man den Irrealis bildet. Das ist für mich ein gutes Zeichen, denn irreale Dinge auszudrücken, ist eigentlich in jeder Sprache das Schwierigste. Jeg ville ha spist min brødskive, hvis den hadde hatt flere reddiker på. Ich hätte mein Bütterken* gegessen, wenn es mehr Radieschen drauf gehabt hätte. [* „Bütterken“ ist bergischer Lokalkolorit und heißt belegtes Brot, aber es entspricht dem Konzept einer brødskive so genau, das ich das halt als Bütterken übersetze]

Schwedisch mache ich auch noch immer täglich. Neulich habe ich mal Kochvideos auf Schwedisch geguckt und die sind für mich inzwischen wirklich besser verständlich. Auch habe ich ein Kapitel in „Alfred“ gemacht.

Zur Zeit besteht meine Lernroutine aus drei Abschnitten täglich. Norwegisch mache ich immer zuerst und in der Regel schaffe ich zehn Duolingo-Lektionen in anderthalb Stunden. Danach mache ich Schwedisch. Diese beiden Sprachen kann ich zeitlich recht nah beieinander lernen. Meist erfolgt dann eine mehrstündige Pause, in der wir zu Abend essen, spielen oder einen Film gucken und daran schließt sich Spanisch an. Funktioniert ganz gut für mich.

Speiseplan #195

  • Mittwoch: Burger und Wedges, dazu Salat
  • Donnerstag: Ramen mit Gemüse
  • Freitag: Gnocchi mit Broccoli, Chorizo und Tomatensauce
  • Samstag: Salat mit Linsen, Hühnchen und Spinat, dazu Naan
  • Sonntag: koreanisches Curry, dazu Reis
  • Montag: Grünkernbolognese
  • Dienstag: UWYH

Use What You Have #12

Bis in den Juli hinein war ich mit meinem UWYH-Jahr superfrieden. Ich habe soviel Geld gespart, daß ich die Bilder, die ich mir im Frühsommer gekauft habe, locker davon habe bezahlen können. Im Juli, also ungefähr zu dem Zeitpunkt, wo ich nur noch im Bett lag und nichts anderes mehr ging, habe ich mir dann ein paar Dinge gekauft, die ich nicht gebraucht hätte. Sowas wie Aufkleber und Washi-Tape (das ist etwas, das ich mir eigentlich nie kaufe) oder hier und da ein Buch. Bettwäsche. Dann noch ein Dekokissen. Ein T-Shirt. Parfum. Teures Duschgel. Die Exit-Games. Im Grunde hätte ich auf alles verzichten können, aber es tat mir gut, mir etwas Schönes zu leisten, das einfach nur den Zweck erfüllte, mich zu erfreuen.

Letzte Woche konnte ich dann einen notwendigen Arztbesuch mit Einkaufen verbinden. Mein erstes Mal in einem Supermarkt seit einem Jahr! Es gibt viele neue Produkte (aber es wurden auch Dinge eingestellt, die ich sehr gern mochte) und ich habe mir auch mal Sachen mitgenommen, die ich nie auf unsere Einkaufsliste geschrieben habe. Sowas wie eingelegte Oliven und Pepperoni oder Reibekuchen. Durch meine schrägen aspergerigen Eßgewohnheiten ist die Menge der Sachen, die ich als eßbar klassifiziere, ziemlich eingeschränkt, und daher esse ich seit einem Jahr eigentlich immer dasselbe, nämlich entweder Camembert oder Bärlauchkäse, drei Sorten vegane Aufstriche oder Salami bzw. Schinken. Jetzt habe ich mich mal getraut, nach etwas an der Wursttheke zu gucken und ja, es schmeckt mir und ist „koscher“. Das ist ein schönes Gefühl, fast ein bißchen wie Urlaub – dabei geht es um ein paar Scheiben von einem anderen Schinken. Ich glaube, ich neige allgemein dazu, mich auf wenige Optionen zu beschränken, weil mich Vielfalt oft total verwirrt. Ich bin Marken oder Produkten gegenüber auch total treu, weil ich Neues meist nicht so gut finde. Von meinen geliebten Routinen bin ich nur schwer wegzubekommen.

Das Gefühl, mit meinem UWYH-Vorsätzen gebrochen zu haben, wird von dem Gefühl der Freude über die neuen Dinge deutlich gemindert. In meiner derzeitigen sehr reizarmen Umgebung sind auch neue Kleinigkeiten sehr willkommen. Ich fühle mich nicht „schuldig“ oder so, merke aber auch, daß es mir nach wie vor wichtig ist, genau zu prüfen, was ich mir kaufen will. Und bevor ich etwas kaufe, lasse ich es in der Regel mal eine Weile auf dem Wunschzettel stehen.

Recht viel Geld habe ich diesen Monat auch für Spanisch aufgewendet. Die Entscheidung dafür hatte ich getroffen, nachdem wir in der Familie darüber geredet haben, wie viel Geld wir allein dadurch sparen, daß mein Mann und ich nicht soviel unterwegs sein können wie sonst. Spritgeld zum Beispiel, oder hier und da mal eine Currywurst. Das fällt schon deutlich auf. Auch kaufe ich mir allgemein viel weniger Bücher als zuvor, wenngleich ich es vermutlich niemals schaffen werde, mir ein Jahr lang gar kein Buch zu kaufen. Dadurch, daß ich die Bibliotheken rege nutze, bin ich nur noch nicht bei meinen eigenen Büchern soweit gekommen, wie ich das geplant hatte, aber das kommt dann noch. Die meisten meiner eigenen Bücher bringe ich nach dem Lesen in den Bücherschrank – aber auch das ruht wegen meiner derzeitigen Situation.

Die teuerste Anschaffung im August war mein neuer Laptop. Mein „alter“ Laptop war gerade mal 21 Monate alt, als mir das Gehäuse auseinanderbrach. Ich hatte ihn wie alle meine Sachen echt pfleglich behandelt, und dann gedacht, ich könnte ihn ja wohl auf Kosten des Verkäufers reparieren lassen, weil ich noch innerhalb der 24monatigen Gewährleistungsphase steckte, aber – surprise! – auf diese „Verschleißteile“ gibt es nur ein Jahr Garantie und die Reparatur hätte ich selbst tragen müssen. Als mein Mann dann das Gerät aufschraubte, stellte er fest, daß dort Stahlschrauben in ein Gehäuse aus Plastik eingearbeitet sind. Oder anders formuliert: das Gerät besitzt da eine Sollbruchstelle. Selbst wenn ich es hätte reparieren lassen, wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis genau dasselbe wieder passiert wäre. Sowas ärgert mich immer sehr und ich werde mir in der Folge nie wieder ein Gerät von HP kaufen. Meinen neuen Laptop von Acer finde ich toll. Nur seine Lautsprecher sind etwas dumpf, aber ich bin schon dabei, mich daran zu gewöhnen. Auf externe Lautsprecher verzichte ich wohl, weil mir das Handling so lästig ist.

Zwei tolle UWYH-Essen waren Gemüsereis mit Maispuffern und Möhrenrohkost bzw. Tomatenkuchen mit Würstchen und zum Nachtisch Aprikosenkuchen mit Mandeln. Im September werden der Mann und ich unseren Vorratsschrank durchgucken und ich bin mal gespannt, was wir da noch alles so finden werden…

WochenendRückblick #194

[Wetter] Eigentlich eher gemäßigt, aber trotzdem zu warm.

[Gemacht] Ich habe recht viel Norwegisch, Schwedisch und Spanisch gelernt, mit dem Mann ein Exit-Game gespielt, gelesen, eine Serie geguckt und einen Kuchen gebacken.

[Español] Ich hatte zwei Gespräche mit Lehrern aus Mexiko und Peru, habe außerdem mit einer argentinischen Austauschfreundin getextet.

[Norsk] Duolingo und Vokabeln. Ich habe nochmal versucht, ein Buch zu kaufen, das ich gern hätte, aber selbst der Download eines E-Books ist so kompliziert, daß ich es entnervt drangegeben habe. Schade.

[Gehört] Jens Henrik Jensen: Oxen 4/Lupus. Die drei Fragezeichen.

[Gelesen] Nils Büttner: Hieronymus Bosch.

[Gesehen] World’s Toughest Race/Eco-Challenge Fiji: 66 Teams mit jeweils vier Mitgliedern hetzen tagelang ohne Schlaf einmal quer über die Fidschi-Hauptinsel. Außerdem 21 Bridges. Den fand ich ziemlich gut.

[Gegessen] Neben den Plansachen: Nektarinen und Äpfel und ein bißchen Apfelkuchen mit Zitronencreme. Viele der Rezepte von diesem YT-Kanal gefallen mir total gut, weil die meisten echt sehr simpel sind.

[Gekauft] Duschgel und Parfum. Zwei Facehugger Mundschutzdingsbumse. Ein Kissen. Ein Buch.

[Ausblick auf die nächste Woche] Jeden Tag Spanisch. Vielleicht Friseur. Vermutlich Schuhmacher.

Norwegisch #77

Diese Woche habe ich insgesamt relativ wenig Norwegisch gemacht, weil ich derzeit ja auf der Suche nach einem neuen Spanischlehrer bin und viele Gespräche bei italki gebucht habe. Ich habe trotzdem jeden Tag etwas bei Duolingo gemacht und mich an einer WhatsApp-Gruppe beteiligt. Eine der Teilnehmerinnen hat darauf hingewiesen, daß am Montag ein kostenloser Norwegischonlinekurs begonnen hat, aber ich habe darauf verzichtet, mich für ihn einzutragen, weil er für absolute Anfänger ist. Ich glaube, das, was dort gelehrt wird, weiß ich schon, und der Kurs würde nur Zeit fressen.

Mein neuer Laptop gefällt mir abgesehen von einer Sache sehr gut: leider hat er einen dumpfen und echt üblen Klang (scheint bei Acer-Laptops normal zu sein, jedenfalls hatte mein ganz alter Laptop derselben Marke dasselbe Problem). Wenn man versucht, eine Sprache zu lernen, ist man aber darauf angewiesen, daß man alles klar und deutlich hört, und darum überlege ich gerade, welche Art von externen Lautsprechern ich mir kaufen soll und welche mich nicht durch ihre unhandliche Bedienung stören würden. Ein Bluetooth-Lautsprecher, den man neben sich stellt, irritiert mich z.B. dadurch, daß der Klang dann von der Seite kommt.

Schwedisch habe ich diese Woche auch gemacht, jeden Tag. Das läuft so mit. Ich verstehe Schwedisch inzwischen besser als zuvor, es wird also 🙂

Speiseplan #194

  • Mittwoch: Köfte im Fladenbrot mit Tomatensugo und Käse, dazu Salat
  • Donnerstag: Curry mit Salzzitrone, Kohlrabi und Broccoli, dazu Reis
  • Freitag: Schweinefilet BBQ mit Gemüsereis, Beerentiramisù
  • Samstag: Ramen mit Bohnen, Pilzen und Mais
  • Sonntag: Schweinefilet mit Pilzrahm und Reis
  • Montag: Bohnengratin mit Feta, dazu Rösti
  • Dienstag: UWYH

Zwei Wochen Spanisch

Meine aktuelle Spanischlehrerin aus Mexiko, mit der ich superzufrieden bin, hat ihre Preise jetzt nochmal erhöht. Das, was sie jetzt verlangt, würde ich auch keinem Lehrer aus Deutschland oder der EU bezahlen. Ich finde das sehr schade, denn sie ist sehr ruhig und es macht Spaß, mit ihr zu sprechen, aber das kann ich mir de facto nicht leisten. Ich habe mich nun also wieder auf die Suche nach einem neuen Lehrer gemacht und meine ganzen Bedenken haben sich durch ihren Schritt quasi von selbst aufgelöst.

Bei italki gibt es echt unzählige Spanischlehrer aus unterschiedlichen Ländern und da ist die Auswahl schwierig, zumal dieses Vorstellungsvideo normalerweise maximal 2 Minuten lang ist. Diese Vorstellungsvideos schaue ich immer mit gemischten Gefühlen an. Vor allem viele junge Leute gestalten sie sehr hektisch, mit unterlegter Musik und vielen Schnitten. Ich bin dann kaum in der Lage, darauf zu achten, wie ihr Tonfall und ihre Aussprache sind, was für mich wichtiger ist als fetzige Musik. Dazu kommt, daß es Menschen gibt, die mich von ihrer Mimik und Gestik her total verwirren. Je mehr jemand davon zeigt, desto wahrscheinlicher ist, daß er mich verwirrt.

Ich habe mir jetzt für diese und die nächste Woche für jeden Tag eine Stunde Konversationspraxis bei einem anderen Lehrer gebucht. Das ist ganz schön viel und ich bin gespannt, für wen ich mich am Ende entscheiden werde und wie mein Spanisch Ende kommender Woche ist 🙂 Was mir total gut gefällt, ist, daß ich mit Menschen aus Lateinamerika nachts Unterricht buchen kann. Das ist für mich viel angenehmer, als wenn ich auf den Nachmittag und Abend ausweichen muß, wo meine Familie noch hier rumspringt und es draußen mehr Lärm gibt.

Als ich vor zwei Jahren Probleme damit hatte, den Subjuntivo zu verstehen, habe ich mehrere Anläufe gebraucht, bis ich eine Spanischlehrerin gefunden hatte, die mir diese relativ komplizierte Sache wirklich gut erklären konnte. Wenn man keine Grammatikerklärungen und -übungen mehr braucht, sondern sich auf reine Konversation konzentrieren möchte, sind ganz andere Dinge an einem Lehrer wichtig. Ich achte z.B. darauf, daß er selbst nicht zuviel redet, denn eigentlich will ich ja das Reden üben. Ich finde es prima, wenn mir ein Lehrer etwas über die Gepflogenheiten in seinem Land erzählt, und mag es gern, wenn er von sich aus Themen vorschlägt, aber auch auf meine Vorschläge eingeht. Ich möchte meinen Lehrer verstehen können – ein starker Dialekt, das Verschlucken von Silben oder viele umgangssprachliche Ausdrücken sind also nicht so hilfreich. Auf technischer Seite braucht es eine stabile Internetverbindung. Manche Menschen in Lateinamerika haben so etwas nicht und es ist wirklich störend, wenn alle paar Sekunden Ton und Bild einfrieren, weil so kein Gespräch entsteht. Pünktlichkeit und Höflichkeit sind mir auch wichtig. Und ich mag es nicht so gern, wenn ein Lehrer beim Sprechen bestimmte Eigenheiten hat, z.B. hatte ich mal eine Lehrerin, die nach allem, was ich sagte, „OK“ sagte, und zwar sehr langgezogen, so daß es klang, als hätte ich ihr gerade eine offensichtliche Lüge aufgetischt und ihr OK sollte zeigen, daß sie mir nicht glaubt. Das führte dazu, daß ich mich ständig fragte, wieso sie mir nicht glaubte, und dann konnte ich mich nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren, lol. Ganz schlimm finde ich desinteressierte Lehrer, die wirken, als würden sie nur ihre Zeit absitzen. Sowas hatte ich schon zu Schulzeiten, das brauche ich heute nicht mehr 🙂 Dazu muß ich sagen, daß ich bei Sprachen, für die es viele Lehrer gibt, etwas wählerischer bin als für Sprachen, bei denen nur wenige Lehrer ihre Dienste anbieten.

Mit drei Lehrern hatte ich diese Woche schon Gespräche und sie waren sehr unterschiedlich. Die Lehrer und die Gespräche. Es ist für mich immer wieder ein faszinierendes und sehr befriedigendes Gefühl, festzustellen, daß ich wirklich problemlos mit Leuten auf Spanisch reden kann, insbesondere zum jetzigen Zeitpunkt, wo ich mich seit 18 Monaten auf Norwegisch (und jetzt auch Schwedisch) konzentriere. Manche Dinge sind so ein bißchen nach hinten gerutscht, kommen aber gleich wieder hervor, wenn jemand sie benutzt oder ich sie benutzen will. Vokabeln, die durchaus einfach verschwunden sind, sind spezielle Dinge wie z.B. Begriffe wie „Entenmuscheln“ oder „Türklinke“, eben Sachen, die man eher nicht so oft braucht.

Was die Aufarbeitung meiner Stunden angeht, so lasse ich das seit ein paar Monaten komplett schleifen, auch für Norwegisch. Früher habe ich mir alles nochmal angeguckt und mir Vokabeln rausgeschrieben etc. Das mache ich nicht mehr, weil mir das ehrlich gesagt nichts bringt. Wichtiger ist es, tatsächlich einfach zu reden, jedenfalls beim jetzigen Stand meiner Sprachkenntnisse. Ich meine, man kann immer noch mehr Vokabeln und Redewendungen lernen, aber wenn man flüssig und sinnstiftend Gespräche führen kann, reicht mir das.

Während meiner Lehrerstunden merke ich eins immer wieder ganz deutlich: Spanisch macht mich wirklich richtig glücklich. Keine andere Sprache schafft das (bisher) auf diese Weise. Es wäre traumhaft, mal für ein Jahr oder so nach Spanien zu gehen und voll in die Sprache und die Kultur abzutauchen. Am liebsten in Galicien ♥ Da würde ich sicher nicht mehr vergessen, was Entenmuschel heißt…

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