The Quest For Good Bread #2

Am Wochenende haben wir noch einmal ein Brot nach demselben Rezept vom letzten Mal gemacht, und es ist wieder wirklich schön geworden. Leider muß ich aber auch feststellen, daß ich nach dem abendlichen Bütterken (Grüße aus dem Bergischen Land) Sodbrennen bekomme. Das heißt, obwohl das Brot zwar echt einfach zu machen und sehr lecker ist, ist es nicht so bekömmlich, wie ich mir das wünschen würde. Merkwürdig ist auch, daß ich diesen Effekt nur habe, wenn ich es abends esse. Wenn ich es zum Frühstück verzehre, passiert nichts.

Jedenfalls haben wir schon ein neues Rezept ausgeguckt, das wir in den kommenden Tagen mal ansetzen werden, diesmal dann mit Dinkelmehl 630 sowie Weizenmehl 1050 und 550. Ich werde berichten 🙂

Außerdem hat der Mann am Wochenende Kardamomknoten gemacht, nach diesem Rezept hier, ohne Hagelzucker. Saulecker!

Zur Zeit frieren wir oft solche Backwaren ein und auch von den Kardamomknoten wanderten wieder einige in den Vorrat.

WochenendRückblick #219

[Wetter] Als ich Samstag das Rollo aufzog, lag die Welt in einem surrealen gelben Licht da – Saharasand in den Wolken. Am Sonntag regnete der ganze Sand dann runter und jetzt ist alles mit einer feinen, gelben Staubschicht überkrustet. Wahrscheinlich machen die Autowaschstraßen morgen das Geschäft des Jahres 😀

[Gemacht] Samstag habe ich gelernt und gelesen und eine Tiramisù gemacht. Abends haben der Mann und ich uns gegenseitig die Haare geschnitten, bevor es Samowar und Filmchen gab. In der Nacht kläffte dann der Nachbarhund. Da war die Freude groß.

Sonntag startete ebenfalls mit viel Gekläffe. Ich habe mir inzwischen rund 800 Todesarten für das Vieh ausgedacht – das ist die einzig kreative, konstruktive Art, wie ich damit umgehen kann, weil seine Leute leider scheißignorant sind und ihnen das Tierwohl am Arsch vorbeigeht (es ist ein junger Schäferhund, der sich den ganzen Tag selbst überlassen wird, ohne Spielen, ohne Gassigehen und ohne Familienanschluß – kein Wunder, daß der durchknallt, der arme Köter!). Eigentlich wollte ich mit dem Mann zusammen backen, aber ich hatte Fußschmerzen und da mußte der Mann das allein machen. Ich habe stattdessen gelernt und gelesen. Nach dem Abendessen hatte ich Migräne und habe mich erstmal eine Weile hingelegt, danach haben wir gekniffelt und was geguckt.

[Sprachen] Spanisch und Holländisch bei Duolingo. Norwegisch und Spanisch gelesen.

[Gehört] Arne Dahl: Falsche Opfer. Hekate.

[Gelesen] James Patterson: Dead (Alex Cross 13).

[Gesehen] River Cottage.

[Gegessen] Neben den Plansachen: Kardamomknoten. Bißchen Lakritz.

[Gekauft] Eine neue Lampe. Neulich hatte ich mal darüber geschrieben, daß unser Seilsystem leider defekt ist, aber das neue ist so funzelig, daß wir es für was anderes nehmen werden. Das gerade bestellte Seilsystem ist heller und hat auch zwei Strahler mehr dabei. Ich hoffe, das genügt dann.

[Ausblick auf die nächste Woche] Schuhmacher. Ansonsten nur meine Lehrerstunden und mein Kurs.

The Quest For Good Bread #1

Nach dem Entschluß, kein Geld mehr für schlechtes Brot vom Bäcker zu bezahlen und der intensiven Recherche nach einem einfachen No-Knead-Bread-Rezept haben wir am Mittwoch gleich mal einen Teig angesetzt. Leider stimmten jedoch die Mengenangaben im Rezept gar nicht: der Teig war eher eine Art Mehlsuppe, die in jedem viktorianischen Kinderheim besser aufgehoben gewesen wäre als in unserer Schüssel 🙂 Wir haben dann noch jede Menge Mehl dazugegeben, aber am kommenden Tag, nach 18 Stunden Gärzeit, war das Ganze immer noch viel zu suppig. Also ab damit in den Müll und nochmal recherchiert.

das Brot nach der ersten Runde im Ofen. Seine Farbe bekommt es erst in den letzten 15 Minuten. Und HAIL to the pot!

Nun ist ja Brotbacken eine Wissenschaft für sich und wie überall gibt es auch hier sehr unterschiedliche Ansätze, denen man folgen kann. Die einen sagen, Mehl-Typ 405 funktioniert gar nicht für Brot, während andere finden, es sei sehr wohl geeignet. Nachdem unser erster Teig mit Typ 405 ein Desaster war, kauften wir zwei Mehle der Typen 550 und 1050. Das 550er ist sog. backstarkes Mehl, das 1050er ein leichtes Vollkornmehl. Also, okay. Als Ex-Vollwertköstler kriegt man da schon so leichtes Zucken um die Augen, aber warum Vollwertbrot gerade nicht geht, habe ich ja schon erklärt: es dauert zu lange, ist zu aufwendig und ich kann es derzeit nicht leisten.

sehr ansehnliches erstes Exemplar

Dieser Teig war viel teigiger. Zwar immer noch recht feucht und schlubberig, aber er behielt seine Form zumindest ansatzweise. Nach einer 18-stündigen Teigruhe wanderte er in den vorgeheizten Pott. Der gußeiserne Topf ist übrigens absolut genial. Diese Woche haben wir schon das vegane Paprikagulasch in ihm gemacht und zum einen ist das Essen richtig schrecklich heiß gewesen und zum anderen ließ sich so ein Schmorgericht himmlisch in ihm zubereiten. Diese Anschaffung war also auf jeden Fall nicht umsonst!

Fluffig! Das Brot auch.

Das Ergebnis ist etwas, das den Namen Brot verdient. Fluffig, frisch, knusprig und lecker mit Süßem und Salzigem. Ich persönlich finde, der Teig könnte noch ein wenig mehr Salz vertragen, aber das ist natürlich Geschmackssache. Auch warm ist das Brot bekömmlich und mild, aber wir müssen mal gucken, was der Langzeit-Sodbrennen-Test ergibt, also zum Beispiel wenn man das Brot mit Tee zum Frühstück ißt oder so. Aber alles in allem bin ich schon sehr zufrieden!

Reden wir noch kurz über die Kosten. Für etwa 750 g Brot vom Bäcker ohne Körner und Schnickschnack zahlen wir hier ungefähr 3 bis 3,50 €. Ein 750 g Brot mit Körnern liegt bei etwa 4,50 €. Unser Brot wiegt 1,3 kg und hat etwa  1,40 € gekostet (genau gesagt 1,363 €). Der Preis setzt sich wie folgt zusammen:

  • 800 g Mehl (beide Mehle kosten dasselbe): 0,60 €
  • 22 g Meersalz: 0,033 €
  • 2 g Trockenhefe: 0,13 € (aufgerundet)
  • 2 kWh Strom: 0,60 €

Abgesehen vom Ändern der Salzmenge würde ich jetzt auch mal gern mit Sauerteig und Körnern experimentieren, aber das kommt so nach und nach.

The Quest For Good Bread Starts Now

Nach meinem frustigen Brotposting neulich habe ich eine Menge über gutes, einfaches Hausbrot recherchiert. Offenbar kommt man dabei nicht an sog. No Knead Breads vorbei, die so heißen, weil man sie nicht kneten muß, obwohl man natürlich die Zutaten miteinander verrührt. Diese Brote haben in der Regel eine recht lange Teigführung von etwa zwölf bis 18 Stunden und werden dann in einem gußeisernen Topf/Dutch Oven gebacken, was ihnen ihre Rösche und Knusprigkeit verleiht. Der Vorteil dieser Methode ist, daß das Brot in der langen Ruhezeit ein wenig Säure entwickelt und reifen kann, was es bekömmlicher macht als ein schnelles Brot, das man nur eben zusammenrührt/-knetet und dann direkt bäckt. Weitere Vorteile sind die in der Regel sehr kurze Zutatenliste und natürlich, daß es so schnell angesetzt werden kann.

Der Dutch Oven fungiert als Ofen im Ofen, wenn man so will. Wenn der Teig reif ist, wird der Ofen samt Pott auf 220°C erhitzt, und dann kommt der Teigling in diesen glühend heißen Topf rein, wo er erst mit und später ohne Deckel gebacken wird. Bei diesem Vorgehen entfallen das Netzen mit Wasser und auch das Absenken der Temperatur.

Mein Mann und ich haben in den letzten Tagen ziemlich viel darüber geredet, ob wir uns nun einen Dutch Oven kaufen wollen oder nicht. Eigentlich möchte ich ja mehr Zeug loswerden und keins anschaffen. Aber in Anbetracht des Brotdebakels hier in unserer Region sind wir doch zum Entschluß gekommen, einen gußeisernen Topf zu kaufen. Da gibt es allerdings preislich ganz schöne Unterschiede! Billige Dutch Ovens bekommt man ab etwa 50 € und die Luxusvariante liegt so bei 220 €, allerdings gibt es das Ganze auch noch etwa doppelt so teuer. Wir haben jetzt mal klein angefangen und 60 € für den Pott ausgegeben. Dazu haben wir uns noch eine Teigmatte, einen Spatel, eine Teigkarte und einen Mehlstreuer gekauft. Alles in allem haben wir dafür 100 € bezahlt, was sich grundsätzlich in 3 Monaten komplett gerechnet haben sollte, wenn man davon ausgeht, daß wir monatlich rund 90 € beim Bäcker gelassen haben. Vor allem auch deswegen, weil wir den Topf auch für andere Gerichte benutzen können.

Heute Abend haben wir den ersten Teig angesetzt und sind dabei gleich auf ein amerikanisches Rezept mit Cupmaß reingefallen. Drei cups Mehl rechnet das Rezept zu 360 g um, nur daß der Teig dann noch viel zu flüssig war. Das Cupmaß ist eben sehr ungenau – drei Cups bezeichnen eine Menge zwischen 350 und 450 g. Wir haben also noch eine Menge Mehl dazugekippt und hoffen jetzt mal, daß der Teig nicht zu naß wird. Morgen kommt das Brot dann in den Ofen. Bin sehr gespannt!

Speiseplan #219

  • Mittwoch: Burger, Pommes, Krautsalat
  • Donnerstag: veganer Paprikagulasch mit Kartoffeln
  • Freitag: Wirsing, Mandelsauce und Rösti
  • Samstag: BBQ-Schweinefilet mit Gemüsereis
  • Sonntag: Veggie-Lasagne
  • Montag: Bohnen mit Fleischwurst und Speck, dazu Salzkartoffeln
  • Dienstag: UWYH

WochenendRückblick #218

[Wetter] Samstag hat es viel geregnet, was ich richtig schön fand. Sonntag hat es nur ein wenig geregnet, aber es war herrlich grisselig und grau 🙂

[Gemacht] Samstag mußte der Mann bei Ikea etwas abholen, das wir bestellt hatten, und hat dazu eine kleine, gemütliche Tischlampe geschenkt bekommen 🙂 Nachmittags habe ich gelernt und zu lesen versucht, aber die Familie kam immer wieder dazwischen, also habe ich es drangegeben. Ich habe ein bißchen beim Kochen geholfen, später mit dem Mann Wäsche gefaltet, Kniffel gespielt und Tee getrunken. Und danach dann eben gelesen und nochmal was gelernt.

Sonntag sind der Mann und ich nach dem Frühstück nach Reutlingen gefahren, wo ich einen 15-bändigen Brockhaus abholen durfte, den jemand zu verschenken hatte. Das gute Teil ist wie neu und ich bin sehr glücklich 😀 Ich habe als Kind das Lexikon meiner Eltern gelesen und wollte immer mal eine Enzyklopädie lesen. Dem steht jetzt nichts mehr im Wege. Nach dem Abendessen haben wir dann einfach nur noch abgeschlafft, gekniffelt und Tee getrunken. Und danach habe ich gelesen.

[Sprachen] Am Freitagabend hatte ich meine Norwegischstunde und habe auch in meinem Buch weitergelesen. Ansonsten habe ich nur Spanisch bei Duolingo gemacht.

[Gehört] Arne Dahl: Falsche Opfer. Grundsätzlich finde ich die Krimis von Dahl gar nicht schlecht, aber sie nehmen erst im letzten Fünftel an Fahrt auf, so daß der Weg dahin teilweise etwas quälend und langweilig ist. Ist nichts für jeden Tag, weil man sich sehr konzentrieren muß.

[Gelesen] Shakespeare: Macbeth. Vegard Solheim: Våre tradisjoner.

[Gesehen] River Cottage.

[Gegessen] Neben den Plansachen eine Portion Pommes mit Mayo.

[Gekauft] Den Schimmelreiter in einer Printversion für den Sohn. Ich habe beschlossen, ihn mit ein bißchen Bildung zu belasten, hehehe 😉

[Ausblick auf die nächste Woche] Vielleicht Schuhmacher.

Brot

Daß ich kein Fan der Backwaren bin, die man hier so in unserer Region bekommt, habe ich, glaube ich, schon öfter geschrieben. Ich habe tatsächlich noch nie flächendeckend so schlechtes Brot bekommen wie hier. Wir haben vor zwei oder drei Jahren mal sämtliche Bäcker hier im Landkreis und in der Stadt ausprobiert, aber das Ergebnis ist immer dasselbe gewesen: das Brot und die Brötchen schmecken nach Pappe und fühlen sich wie Schaumstoff im Mund an, meist gefolgt von hartnäckigem Sodbrennen dank der ganzen Zusatzstoffe. Es war mal so schlimm geworden, daß ich mich auf Zöliakie habe testen lassen btw, was ich ziemlich krass finde. Den verführerischen Duft nach Hefe und Mehl zusammen mit dieser knackigen Rösche der Kruste gibt’s scheinbar nicht mehr. Daß das auch bei den Traditionsbetrieben so ist, finde ich ganz schön traurig. Tatsächlich haben wir einen einzigen Bäcker mitten im Stadtzentrum gefunden, der richtig tolle Backwaren anbietet, aber der ist so teuer (und zudem soweit von uns weg), daß man davon nicht dauerhaft den Hunger von vier Leuten stillen kann.

Jedenfalls haben wir in den letzten anderthalb, zwei Jahren in der Regel Vollkorntoast vom Aldi gegessen, das wir meist Richtung Wochenende mit Brot und Brötchen von einem Bäcker aus unseren Ort ergänzt haben. Die Wahl fiel übrigens auf diesen Bäcker (der eine Kette betreibt), weil dessen Backwaren die am wenigsten Furchtbaren sind, was natürlich kein Qualitätsmerkmal darstellt 😉 Wir haben übrigens viele Jahre lang selbst gebacken, so mit Getreidemahlen und allem, aber in der seit anderthalb Jahren andauernden Situation mit meinen ganzen gesundheitlichen Problemen ist das gerade einfach nicht möglich, denn Vollwertbrote brauchen Zeit.

Heute haben wir dann mal den Kassensturz für Januar gemacht und der zeigte, daß wir allein im Januar rund 90 € für Backwaren ausgegeben haben. Und da ist der Alditoast nicht mal dabei! Also sind 90 € für allenfalls mittelmäßiges Brot draufgegangen, das oft genug auch noch Sodbrennen verursacht hat. Uff! Damit ist jetzt Schluß, haben wir beschlossen. Ich wäre ja sehr gern bereit, diesen Betrag für gutes Brot auszugeben, das ohne Zusatzstoffe auskommt und lecker ist, aber so tut es mir um mein Geld leid (und um meinen Magen). Fortan kaufen wir nur noch Alditoast und am Wochenende wird schnelles Brot selbstgebacken, und wenn es erstmal noch ohne echtes volles Korn gehen muß, um den Backprozeß zu verkürzen. Warum übrigens der günstige Vollkorntoast vom Aldi so bekömmlich ist, weiß ich nicht, aber da kommt nicht mal Bio-Vollkorntoast mit, der mehr als zweimal so teuer ist.

Ich bin jetzt auf der Suche nach einem Brotrezept, das es mir erlaubt, den Teig bereits am Vorabend zu kneten und dann (ggf. im Kühlschrank) bis zum nächsten Tag ruhen zu lassen, vielleicht auch noch länger, damit der Teig reifen kann. Je länger der Teig reift, desto röscher und bekömmlicher wird das Brot ja bekanntermaßen. Bin jedenfalls mal gespannt, wie viel Brot ich für 90 € backen kann und wie viel Sodbrennen das dann auslöst… Zur Zeit überlege ich auch, ob wir nicht doch einen sog. Pizzastein anschaffen sollen, aber vorher probiere ich mal, meinen Ofen auf 300°C statt auf 250°C hochzufeuern, damit das Brot, wenn es eingeschossen wird, ganz schnell in Gang kommt. Ich werde berichten 🙂

Speiseplan #218

  • Mittwoch: Burger, Pommes, Möhrenrohkost
  • Donnerstag: Currysuppe mit Gemüse und Gnocchi
  • Freitag: Blumenkohl Mac&Cheese
  • Samstag: Würstchenstew mit Kartoffeldumplings
  • Sonntag: Hühnersuppe mit Nudeln
  • Montag: Kartoffelgratin, Maisküchlein und Cole Slaw
  • Dienstag: UWYH

Use What You Have #16

Ich habe in letzter Zeit ziemlich viele Haushalts-Frugalismus-Geldspar-undsoweiter-Videos bei YouTube geguckt. Zum Teil finde ich die echt sehr inspirierend, vor allem offenbar, wenn sie von Leuten 40+ gemacht werden. Bei den jungen YT-Sparfüchsen fehlt es mir immer an den verbindenden Elementen, denn ich gebe per se kein Geld für Coffee To Go oder Fitnesstudios aus, also kann ich da auch nix sparen oder optimieren. Vielleicht sieht man an dieser Stelle die generation gap ganz besonders, denn es scheint schon so ein gewisses Muster dabei zu geben, wofür junge und ältere Menschen (zu denen ich mich auch zähle) ihr Geld ausgeben bzw. wie sie allgemein mit Geld und Gütern umgehen.

Viele Dinge, die frugallebende Menschen machen, gehen mir allerdings auch zu weit. Es gibt schon ein paar Dinge, für die ich Geld ausgebe, weil sie mein Leben angenehmer machen oder bereichern, wie etwa die Lehrerstunden oder Amazon Prime (das habe ich vor allem deswegen, weil ich die meisten Dinge online bestelle – ich habe das schon gemacht, bevor es unter Corona ein Trend wurde, lol!). Umgekehrt leiste ich mir viele Dinge nicht, die für andere wichtig sind, z.B. eben Coffee To Go, Streamingdienste oder Wellness-Behandlungen wie Nägelmachen, Massagen oder so. Ich bin in der privilegierten Position, daß ich nicht frugal leben muß, sondern lediglich die Entscheidung getroffen habe, genauer hinzuschauen, wofür ich mein Geld ausgebe. Mit meiner Behinderung sind ein paar Extraausgaben verbunden, die ich nicht eindämmen kann, aber ich habe z.B. aufgehört, Geld zu spenden (und auch die scheußlichen Gratispostkarten, die jedes Jahr kurz vor Weihnachten eintreffen, rühren mein schwarzes, verschrumpeltes Herz nicht zum Spenden), und ich versuche, alles, was ich kann, selbst zu machen.

Der lange Stubenarrest wegen dem Schuhscheiß hat starken Einfluß darauf, was ich für mich als wertige Dienstleistungen oder Waren ansehe. Meinem Mann und mir ist es z.B. nicht gelungen, ein Café in unserer Region aufzutun, wo wir uns wohlfühlen und richtig guten Tee und veganen Kuchen bekommen. Ab und an sind wir dann eben in Cafés gegangen, die nur so mittelprächtig waren oder deren Speisen nur okay, aber nicht überzeugend gewesen sind, und ich denke, das werden wir uns in Zukunft klemmen. Allgemein haben wir festgestellt, daß es ganz schön schwer ist, richtig gute Restaurants zu finden, wenn man selbst gern und gut kocht, weswegen wir auch das Essengehen oder -bestellen sehr stark reduziert haben. Naja, uns so gibt es einfach hier und da immer noch Dinge, die mir auffallen und die ich nochmal überdenke. Ich glaube allerdings, daß ich wohl nie auf dem Level der Supersparfüchse ankommen werde, die gefundene 5 Cent in ihre Spardose tun…

Zwei UWHY-Essen waren diesen Monat einander ziemlich ähnlich. Einmal hatten wir geröstete Möhren mit Pasta und einer Tomatensauce, ein anderes mal hatten wir dasselbe mit einem Rest gekochter Linsen in der Sauce 😀 Möhren sind einfach so lang haltbar, daß sie oft am Ende der Woche als Einziges übrig sind. Weggeworfen haben wir schon lange nichts mehr, und darauf kommt es mir an. Ein anderes UWYH-Essen bestand aus einer Tortilla mit vorgekochten Kartoffeln, zu der wir eine bereits im August abgelaufene Tomaten-Paprika-Gläschensauce gereicht haben, zusammen mit einem Schälchen Tapas aus Oliven, Pepperoni und einigen Pflaumen im Speckmantel. Was eben so rumfliegt 🙂 Und zu guter Letzt hatten wir Krautfleckerl, also im Grunde Pasta mit Weißkohl, Zwiebeln, Kabanossi und einer Béchamel mit Senf und Lorbeer.

Diesen Monat haben wir das erste Mal eine Linsensuppe gekocht, wie ich sie noch aus meiner Kindheit kenne, und die Zutaten dafür – Linsen, Suppengrün, Kartoffeln, Petersilie, Zwiebeln und Mettenden – lassen sich so gut bevorraten, daß wir jetzt immer etwas Suppengrün im TK-Schrank haben werden (unsere Petersilie lagert da auch, denn die kaufen wir beim türkischen Supermarkt, wo das „Bund“ eher ein Busch ist, so daß wir es gar nicht so schnell aufbrauchen können).

Auch haben wir in den letzten Wochen öfter mal was gebacken, wie Apfel-Zimtschnecken, Rosinenbrötchen und Vollkornbrötchen, wovon wir immer etwas eingefroren haben. Also, daß ich den TK-Schrank aufgeräumt habe, hat uns echt was genutzt! Die normale Portion bekommen wir nicht schnell genug gegessen, also sind wir dazu übergegangen, gleich die doppelte Menge zu machen, damit wirklich eine große Menge in den Vorrat wandern kann.

Eine weitere Sache, bei der wir jetzt etwas sparsamer dosieren, sind die wöchentlichen Pommes. Schon vor Corona hatten wir ja einen Burgertag etabliert, und der erfreut sich immer noch größter Beliebtheit. Normalerweise hatten wir dazu zwei Packungen Pommes gemacht, aber es reichen auch anderthalb, so daß es von Woche zu Woche einen Überhang gibt. Das ist im Grunde nicht viel – 1,25 € -, aber es läppert sich schon. Direkt billigere Pommes zu kaufen, lohnt sich für uns leider nicht, denn die schmecken uns nicht.

Dann habe ich ein Duschgel angefangen, das ich 2017 in Südfrankreich gekauft habe. Es hatte sich etwas abgesetzt, aber nach dem Schütteln war es wieder tutti und es duftet auch noch ganz normal.

Die Bibliotheken hier bieten derzeit einen Bestellservice an, d.h. sie sammeln einem die bestellten Bücher zusammen und man kann sie dann im Bündel abholen. Das kommt mir sehr gelegen, denn ich bekomme ja nix für mein Geld, wenn wegen dem Lockdown Ausleihen nicht möglich sind. Derzeit habe ich etwa sechs oder sieben Bücher daheim und schmökere mich gemächlich durch. Außerdem habe ich bei Amazon unzählige Klassiker gratis bekommen, die ich auch nach und nach lesen will. Mit dabei sind Verne, Aristoteles, Kant und andere. Außerdem habe ich angefangen, mich der Bücherkiste zu widmen, die ich mir aus dem Spanienurlaub 2018 mitgebracht habe. Mein Ziel ist, bis Jahresende wenigstens mal sechs davon zu lesen (aber ich glaube, es könnten auch mehr werden, denn zwei habe ich schon durchgelesen im Januar).

Bei unserer Dachbodenaufräumaktion ist mir ein Tuch in die Hände gefallen, das ich in unserer alten Wohnung über mein Bett gespannt hatte, und das haben wir jetzt mal gewaschen und gebügelt, denn ich würde es gern mal wieder überm Bett haben (derzeit hängt da ein anderer Vorhang). Mal gucken, wie das wirkt. Das Gute ist, daß ich zwei Gardinenstangen so installiert habe, daß man da im Grunde jede Art von Tüchern oder Vorhängen hinhängen kann, ohne sie extra umnähen zu müssen.

WochenendRückblick #217

[Wetter] Regen, glaube ich.

[Gemacht] Eigentlich das Übliche: gelernt, gelesen und eine Menge Familienkram. Abends haben wir gemeinsam was geguckt, Tee getrunken und noch mehr Familienkram gehabt.

[Sprachen] Spanisch und Norwegisch, bei Duolingo, YouTube und in meinen Büchern.

[Gehört] Arne Dahl: Böses Blut.

[Gelesen] Aristoteles: Die nikomachische Ethik. Vegard Solheim: Våre tradisjoner.

[Gesehen] River Cottage, die erste Staffel aus den 90ern.

[Gegessen] Neben den Plansachen: Würstchen. Äpfel. Trauben.

[Gekauft] Nix.

[Ausblick auf die nächste Woche] Schuhmacher. Ein Currywurstdate mit dem Mann. Lernen, lesen.

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